Skip to main content

Großer Bahnhof für 180 Dampfloks

Von Christoph Ziechaus 28.05.2017 - 20:00 Uhr

Einen "großen Bahnhof" bot Schramberg in der H.A.U. an diesem Wochenende für das deutschlandweit größte Treffen von Sammlern und Fans der Echtdampfloks.
Schramberg. Zwar habe Schramberg schon lange keinen eigenen Bahnhof mehr, erinnerte Oberbürgermeister Thomas Herzog an die Schließung vor 20 Jahren, aber im Gebäude des Eisenbahnmuseums in der H.A.U. stellte die Wirtschaftsförderung eine ganze Etage für die Modellschau zur Verfügung.

In den Denkmal geschützten Industriegebäuden produzierten heute nicht nur mehrere Unternehmen, auch Kunst und Kultur hätten attraktive Räume gefunden. Mit den Ausstellungen und besonderen Events im Auto- und Uhrenmuseum lockten die Veranstalter viele Gäste in die Stadt, von denen auch Handel, Gastronomie und Hotels profitierten.

Nach Sinsheim und Karlsruhe biete nun Schramberg Raum für das 1. Echtdampf-Loktreffen in der H.A.U. Auch mit den Modellbahnen der Spuren I und II müssten die Heizer "mit Wasser kochen, damit der Druck im Kessel steigt", gab der OB die Strecken auf den sieben Anlagen frei.

Etwa 50 Lokführer aus Deutschland und der Schweiz hatten 180 Dampfloks auf die Gleise gesetzt, die Achsen geschmiert und die Tanks gefüllt. Mit der Fernsteuerung wurden die schwarzen Loks mit ihren Güterwagen oder den grünen Personenwagen der "Deutschen Reichsbahn" über die Strecken gelenkt. Viele Augenpaare der Lokführer, Streckenposten und Zuschauer verfolgten die Züge auf ihren Runden und setzten Waggons auf die Schienen, wenn sie an einer Weiche entgleisten. Schienen wurden mit einem Lappen geputzt und Weichen mit ein paar Tropfen Öl gewartet, dann lief wieder alles "wie geschmiert".

Jede Auffälligkeit wird sofort registriert, kleine Fehler ausgebessert

Die Kleebodenbahn rollte im Bahnhof Griesbach ein, die Güterwagen wurden mit einem kleinen Schraubenzieher zum Entladen abgekoppelt. Mit Argusaugen wurden die Loks beobachtet und jede Auffälligkeit sofort registriert: Die Loks mussten in die Werkstatt "am Kilometer 103" oder in Walldorf (Hessen) zur Wartung einrollen. Dort wurde der Wasserschlauch neben den Gleisen wie früher bei den Großen am Bahnhof angesetzt und Wasser nachgefüllt. Vorsichtig wurden die Maschinen mit ein paar Tropfen Öl aus dem silbernen "Füller" geschmiert und die Fahrt konnte mit einem schrillen Pfeifen unter Dampf fortgesetzt werden.

Quelle: https://www.schwarzwaelder-bote.de/inhalt.schramberg-grosser-bahnhof-fuer-180-dampfloks.5c1a1f65-fe48-4679-9d8d-d52f0ccac36f.html